Bitterstoffe für Leber & Psyche

Die Leber: Das stille Zentrum
unserer seelischen Balance!

Die Leber ist in der Pflanzenheilkunde weit mehr als das Organ, das Gifte neutralisiert oder Fette abbaut. In vielen traditionellen Heilkonzepten – von der TCM bis zur abendländischen Signaturenlehre – ist die Leber eng mit Emotionen verbunden. Hier sammeln sich nach alten Vorstellungen die unausgesprochenen Konflikte, der Frust und der Ärger. Aber auch Großzügigkeit und die Eigenschaft gerne zu geben, wird in der alchimistischen Weltsicht mit der Leber verbunden.

Lage der Leber im Körper und Löwenzahn

Psyche und Leber – eine untrennbare Verbindung

Die moderne Psychoneuroimmunologie bestätigt das, was die Pflanzenheilkunde schon lange weiß: Chronischer Stress, Ärger oder seelische Überlastung können die Leberfunktion belasten. Andersherum beeinflusst eine träge oder überlastete Leber unser emotionales Gleichgewicht – wir fühlen uns schnell gereizt, antriebslos oder müde.

Symptome, die auf eine „überforderte“ Leber hindeuten können:

  • Antriebslosigkeit und Schlafstörungen
  • Erschöpfung, vor allem morgens
  • Niedergeschlagenheit, depressive Verstimmungen
  • Völlegefühl und Blähungen
  • Spannungsgefühle im rechten Oberbauch
  • andauernde Kopfschmerzen

 Pflanzen, die deine Leber stärken – und damit die Seele entlasten

Eine gesunde Leber kann besser entgiften. Und wenn sie frei arbeiten kann, fühlt sich auch die Psyche leichter. Hier stelle ich dir die bewährtesten Leberpflanzen vor, die dich auch seelisch wieder in Balance bringen.

Mariendistel – Die Schutzhülle für die Leberzellen

Die Mariendistel (Silybum marianum) ist die klassische Leberpflanze. Ihr Wirkstoff Silymarin schützt die Leberzellen vor schädlichen Einflüssen und fördert deren Regeneration. Sie stärkt deine Psyche indem sie der Leber hilft, ihre Stabilität (der Zellen) wieder herzustellen. So kannst auch du Stabilität im Alltag zurück erlangen.

Anwendung:

  • Täglich 2 TL Mariendistelsamen im Müsli oder in Wasser einnehmen – bitte immer frisch gemahlen verwenden
  • Oder ein standardisierter Extrakt als Kapsel/Dragee (zwischen 200-400 mg Silymarin)

Löwenzahn – Der „Frühjahrsputz“ für Leber und Stimmung

Löwenzahn (Taraxacum officinale) aktiviert die Galle und fördert den Stoffwechsel. Diese milde Bitterpflanze bringt „Stauungen“ wieder ins Fließen– körperlich wie seelisch. Wenn du dich träge, müde und „voll“ fühlst, hilft Löwenzahn, das Alte loszulassen.

Anwendung:

  • Frischer Löwenzahnsalat im Frühjahr
  • Oder als Tee: 1 TL getrocknete Wurzel auf 200 ml nicht mehr kochendes Wasser, 7-12 Minuten ziehen lassen
  • 1–3 Tassen täglich als Kur über 3 Wochen (vor den Mahlzeiten)

Schafgarbe – Für harmonische Leber- und Seelenkräfte

Die Schafgarbe (Achillea millefolium) wird in der Frauenheilkunde seit Jahrhunderten geschätzt. Sie bringt nicht nur die Leber in Schwung, sondern gleicht hormonelle Dysbalancen aus. Besonders bei Reizbarkeit und innerer Unruhe ist Schafgarbe eine wunderbare Begleiterin. Zudem hilft sie, Entscheidungen besser zu treffen.

Anwendung:

  • Als Tee: 1 TL Schafgarbenkraut auf 200 ml Wasser, 7-12 Minuten zugedeckt ziehen lassen
  • Schafgarbenwickel als feuchtwarme Leberauflage (abends im Bett – unterstützt die Leberarbeit in der Nacht und fördert guten Schlaf)

Erdrauch – Die alte Heilpflanze für Galle und Psyche

Erdrauch (Fumaria officinalis) ist eine unterschätzte Leberpflanze. Der zu den Mohngewächsen zugehörige Erdrauch, reguliert die Gallenfunktion und löst Krämpfe. In der Signaturenlehre steht er für eine besser Sicht auf die Dinge wenn das Gefühl vorherrscht, man sei „vollgestopft“ mit zu vielen Emotionen, was den Blick fürs Wesentliche versperren kann.

Anwendung:

  • Tee: 1 TL Erdrauchkraut auf 250 ml nicht mehr kochendes Wasser, 7 Minuten zugedeckt ziehen lassen
  • 1-2 Tassen täglich für 2–3 Wochen

Bitterstoffe: Nebenwirkungen & Gegenanzeigen

Bitterstoffe sind kraftvolle Pflanzenhelfer zur Unterstützung von Leber, Galle und Verdauung. Doch es gibt Situationen, in denen ihre Anwendung nicht angezeigt ist oder mit Vorsicht erfolgen sollte. Hier die wichtigsten Hinweise:

Gastritis & Magengeschwüre
Bei bestehenden Magengeschwüren oder Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann die zusätzliche Säureproduktion die Schleimhaut reizen und Beschwerden verschlimmern.

Gastroösophageale Refluxkrankheit (Sodbrennen)
Bitterstoffe regen die Produktion aller Verdauungssäfte an. Dazu gehört auch die Magensäure die Sodbrennen verstärken kann.

Verschluss der Gallenwege
Bei einem Gallengangsverschluss oder größeren Gallensteinen besteht die Gefahr, dass der gesteigerte Gallefluss eine Gallenkolik auslöst. Hier sollten Bitterstoffe nicht ohne medizinsche Rücksprache eingenommen werden.

Schwangerschaft
Bitterstoffhaltige Heilpflanzen wie Wermut oder Schafgarbe können wehenfördernd wirken und sollten während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden.

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